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Foto: eatDOORI
Foto: eatDOORI

Indisches Lifestyle-Konzept auf der Kaiserstraße

So cool ist der neue Inder im Bahnhofsviertel

Das Restaurant „eatDOORI“ der drei BWL-Absolventen Kanwalpreet Gill, Philipp Mueller-Trunk und Maximilian Wolf will indisches Street Food auf die Kaiserstraße bringen. Besonderes Highlight ist der Orient-Express im Untergeschoss.
„Unser Restaurant, euer Zuhause“, lautet das Motto des kulinarischen Neuzugangs im Bahnhofsviertel. Das Gastronomiekonzept „eatDOORI“ soll der „indischen Küche einen modernen Twist geben. Das Wort „Doori“ verweist auf den typischen Lehmofen – den Tandoor-Ofen –, der in Indien eine ebenso große Rolle spielt wie Street Food.

Die kulinarische Vielfalt der Straßen Indiens wollen die drei Betreiber Kanwalpreet Gill, Philipp Mueller-Trunk und Maximilian Wolf auf die Straßen Deutschlands bringen. „Andere indische Restaurants in Frankfurt sind nicht so toll. Das Essen ist meist nicht überzeugend und sie sehen abgeranzt aus“, sagt Wolf. Um sich davon abzugrenzen, haben sie besonderes Augenmerk auf das Interieur gelegt und sich hierfür das Berliner Architekturstudio „ett la benn“ mit ins Boot geholt.

Innerhalb von fünf Monaten wurde der ehemalige Klamottenladen neben dem Yuan Fa Asia Markt auf der Kaiserstraße kernsaniert, die komplette Gastronomietechnik installiert und renoviert. „Wir haben mit drei Monaten geplant. Aber einen Altbau umzubauen ist aufwendiger als neu zu bauen“, so Wolf.

Der schlauchförmige Raum ist mithilfe von verschiedenen Wand- und Bodenbelägen in Bereiche unterteilt. „Wichtig war es uns, indisches Flair abstrahiert rüberzubringen“, sagt Wolf. Deshalb reicht das Interieur vom Industrial-Style bis zu indischen Einflüssen. „Manche Elemente haben wir bewusst provisorisch gehalten, damit es so aussieht wie auf den Straßen Indiens.“ Ein Beispiel ist das freistehende Waschbecken in der Mitte des Lokals. Am anderen Ende des Raumes, vorbei an den rund 80 Sitzplätzen, leuchtet der Bramhi-Schriftzug in roten Farben von der Wand: „Unser Restaurant, euer Zuhause.“

Mit Teppich belegte Treppenstufen führen nach unten zu den Waschräumen, die sich als Orient-Express präsentieren. Auf typisch indische Hock-Toiletten haben die drei Betreiber dabei bewusst verzichtet. Allerdings soll hier in Zukunft Bollywood-Musik über die Lautsprecher laufen.

Die Idee
Die drei Jungunternehmer kennen sich schon aus Studienzeiten. „Unterschwellig war es schon immer eine Option von uns, ein Restaurant zu eröffnen“, sagt Wolf. Besonders wegweisend sei eine Rundreise durch Indien gewesen, bei der sie die kulinarische Vielfalt des Landes erfahren konnten. Der Gedanke an ein Restaurant habe sie zwar nie losgelassen, dennoch trennten sich ihre Wege nach Uni-Abschluss und sie verschwanden in die Welt der Banken und Immobilien. Drei Jahre später, im Januar 2014, entschieden sie gemeinsam, sich selbstständig zu machen, kündigten ihre Jobs und stellten in BWLer-Manier einen Business-Plan auf.

Ein wenig Gastronomieerfahrung bringt der 28-jährige Kanwalpreet Gill mit: Zwei Monate arbeitete er in einer Systemgastronomie und einen Monat in einem indischen Restaurant in London. Gill, der selbst indische und englische Wurzeln hat, weiß, dass die indische Küche in England viel präsenter ist als in Deutschland. „Gerade in Frankfurt gibt es kein geschmacklich überzeugendes und einladendes Restaurant“, sagt Gill.

Eine Woche verbrachten Gill, Mueller-Trunk und Wolf zusammen in London und schauten dem Koch gemeinsam über die Schulter. „Die Gerichte lernten wir über Kawans Mutter kennen, der Koch in England hat uns gezeigt, was auch logistisch zu beachten ist“, so Wolf. Wie ihre Kreationen ankommen, haben sie das erste Mal mit einem Stand auf dem Museumsuferfest 2014 getestet und waren bereits beim „Sunday Urban Club“ und bei „TAB - Taunusstraße Arts und Bites“ mit dabei. Auch beim „Pret a Diner“, das derzeit im Nexttower stattfindet, sind sie mit einem kleinen Stand vertreten, um den sich Phillip Mueller-Trunk derzeit kümmere.

Bestellung mit System
„Die Karte sollte simpel und für jeden verständlich gestaltet werden“, erklärt Gill. Aus diesem Grund ist sie als Baukastensystem aufgebaut. Wer sich ein Curry bestellen will, wählt zuerst die Basis (6,90 €) und dann den Zusatz (ab 2€). „So haben wir uns seitenweise Curry-Kombination gespart.“

Sind Currys auch aus anderen indischen Restaurants bekannt, finden sich in der Spalte Street Food neue und unbekannte Gerichte. Beispielsweise „Pav“, eine Spezialität aus Bombay. „Vada Pav ist quasi ein Falafel-ähnliches Bällchen auf einem Brioche-Brötchen“, sagt Wolf. Außerdem gibt es diverse „Naanwichs“ (ab 8,90 €), im Prinzip ein gefülltes Naan-Brot, das mit Chutneys serviert wird. Und da man in Deutschland Salate auf der Karte brauche, wie Wolf witzelt, gibt es drei Varianten, die mit indischen Extras angereichert werden.

Typisch indisch sind viele der Gerichte vegetarisch oder sogar vegan und auf der Karte auch als solche gekennzeichnet. Europäische Abwandlungen finden sich abgesehen von den Salaten oder dem Kuchen aus Karotten, Frischkäse und Kardamom (4,90 €) kaum. Deutlich europäischer liest sich die Getränkekarte: So finden sich dort Klassiker wie Bier (ab 3 €), Wein (ab 4,75 €), Softdrinks (ab 2,90 €) und Longdrinks (ab 8,50 €), aber auch vier „Twisted Indien“-Drinks. Beispielsweise Wodka mit Koriander, der in Kombination mit Ginger Beer als Bombay Mule (9,50 €) serviert wird.

Wer bestellen will, nimmt einen der farbigen Blöcke zur Hand: rot für Essen, blau für alkoholfreie Getränke und weiß für alkoholhaltige Drinks. Einfach das Gericht oder das Getränk ankreuzen und an die Wäscheklammer klemmen, die über dem Tisch baumelt. So soll der Bestellvorgang unkomplizierter und schneller von dannen gehen.

eatDOORI, Bahnhofsviertel, Kaiserstraße 55, Tel. 236951, Mo–So 11–23 Uhr
 
14. September 2015, 12.05 Uhr
vak
 
 
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