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Foto: Dirk Ostermeier
Foto: Dirk Ostermeier

Griechisches Edelrestaurant, Weinbar und Bäckerei

Drei Häuser, drei Konzepte

Vor 37 Jahren eröffnete Dionissios Miliadis die Nibelungenschänke in unmittelbarer Nähe zur Deutschen Nationalbibliothek. In den zwei Nachbarhäusern setzt er nun auf Wein, Hausmannskost, Streetfood und Backwaren.
Dort, wo lange Zeit Heißgetränke und Kuchen über den Tresen gingen, hat sich jemand Neues eingerichtet. An das ehemalige Café Holzhausen oder die Pizzerien, die die Räume einst beherbergt hatten, erinnert nichts mehr. Die Inhaber und Betreiber der Oinotheke, Dimitra Petsa und ihr Lebensgefährte Dionissios Miliadis, investierten 14 Monate in den Umbau und stießen dabei auf Säulen aus Stahl, hinter dem Putz versteckte Fenster und Backsteinwände aus dem Jahr 1906. Die Säulen ließen sie in einem dunklen rot streichen, das sich gut in den warmen und modern gestalteten Raum einfügt. Die Inneneinrichtung würde bei vielen Gästen Erinnerungen an New York wecken, sagt Miliadis: „Unsere Tapete an der Decke zeigt auch New York City.“

Der gebürtige Grieche Miliadis ist seit 1979 Teil der Frankfurter Gastronomieszene. Nur zwei Häuser vom neuen Wein-Bistro entfernt eröffnete er damals das Restaurant Nibelungenschänke, das über die Jahre von 30 auf 120 Sitzplätze gewachsen ist und seither mit authentischer griechischer Küche und prominenten Gästen von sich reden macht. Den Wunsch, eine Weinbar zu eröffnen, hatte Miliadis schon lange. Der Name "Oinotheke" setzt sich aus den altgriechischen Wörtern „Oino“ für "Wein" und „theke“ für „Lager“ beziehungsweise „Regal“ zusammen. Der Fokus in der Bistro- und Weinbar liegt auf deutschen Weinen, 80 Prozent würden aus hiesigen Weinanbaugebieten stammen. „Wir haben wunderbare Weine in Deutschland“, sagt Petsa. Die anderen zwanzig Prozent importieren sie aus Italien, Spanien, Portugal oder Frankreich. Für die Leitung konnten Petsa und Miliadis Katrin Riede gewinnen, die acht Jahre in Jimmy’s Bar im Hessischen Hof und eineinhalb Jahre im Restaurant Lafleur arbeitete.

Wichtig ist Petsa, dass sich ihre Gäste bei Ihnen wohl fühlen. Für einen Gast besorgten sie speziell glutenfreies Bier, das nun dauerhaft auf der Karte steht. Außerdem sei niemand verpflichtet bei Ihnen zu essen, immerhin sei die Oinotheke kein klassisches Restaurant. Wer Hunger mitbringt, der findet auf der Bistrokarte Suppen, Käse- und Wurstplatten, Nudel- und Topfgerichte. Die Karte soll wöchentlich wechseln. Das Essen beschreibt die Griechin als „einfache, hausgemachte Küche wie bei Mutti oder Oma“. Außerdem bieten sie Frühstück, am Wochenende Brunch für 13,90 Euro pro Person sowie Kaffee und Kuchen an.

Den hausgemachten Kuchen verkaufen sie seit Freitag auch in ihrer Artotheke im Nachbarhaus. Das Wort „Arto“ stammt ebenfalls aus dem Altgriechischen und heißt „Brot“. Belegte Brötchen, Bio-Brote und Focaccias soll es dort geben. Die Teigwaren beziehen sie von diversen Bäckern aus Deutschland und der Schweiz. Um selbst zu backen, gebe es keinen Raum. Eine reine Bäckerei sei es aber nicht, auch warme Suppen oder griechische Delikatessen aus Kreta würden sie anbieten, sagt Miliadis. Aus diesem Grund trägt die „Artothek“ auch die Zusatzbezeichnung „Café und Streetfood“.

Die Namen hätten sie bewusst so gewählt, immerhin sei direkt gegenüber eine Bibliothek und in den Räumen der jetzigen Artotheke sei zuvor eine Apotheke untergebracht. Der Standort gegenüber der Nationalbibliothek und in direkter Nähe zur Nibelungenschänke ist für das Gastronomenpaar auch aus anderen Gründen vielversprechend. Bis 2017 soll hier die neue Frankfurt School of Finance and Management entstehen. Politiker sprechen bereits von der Campus-Meile, die sich zwischen Fachhochschule und dem Uni-Campus Westend entlang der Adickesallee ausbreitet. Mit den drei Konzepten, die für jede Tageszeit und beinahe jeden Wunsch das passende bieten, will Miliadis einfach die Konkurrenz ausschalten, wie er sagt.

Oinotheke, Nordend, Eckenheimer Landstraße 184, Tel. 59797595, Mo–Sa 10–1 Uhr, So 10–16 Uhr (nach Weihnachten schon ab 8 Uhr morgens offen)
 
21. Dezember 2015, 12.57 Uhr
vak
 
 
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