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Foto: Judith Bastian
Foto: Judith Bastian

Ginobility im Ostend

Gin, das Crack des 18. Jahrhunderts

Der Wacholderschnaps liegt gerade voll im Trend. Mit Ginobility, dem ersten reinen Gin-Shop, bringen die Brüder Fabian und Benjamin Krüger die Spirituose unserer Zeit in ungeahnter Vielfalt nach Frankfurt.
Vor zweihundert Jahren, als sich beinahe alle englischen Haushalte im Schwarzbrennen versuchten, galt Gin als Rauschmittel für die arme Bevölkerung: Seine Eigenschaften, billig, stark, aber oft gepanscht und dadurch latent gesundheitsgefährdend zu sein, brachten ihm den Ruf als "Crack des 18. Jahrhunderts" ein. Heute hat sich das Destillat zu dem Trend-Getränk unserer Zeit gemausert. Die Zeiten, in denen man am Tresen einfach einen Gin-Tonic bestellte, sind indes jedoch gezählt: Mittlerweile fachsimpeln nicht nur Bartender, sondern auch der Otto-Normal-Trinker über die besten Zubereitungsarten. Welches Tonic passt am besten zu welchem Gin? Kombiniert man ihn mit Gurke, Zitrone oder Rosmarin?

Für Fabian Krüger macht die Möglichkeit, den Neutralalkohol mit verschiedenen Geschmacksstoffen zu verfeinern, gerade die Faszination aus. Denn entgegen der Annahme, Gin werde aus Wachholder gemacht, ist Wacholder zwar die wichtigste Zutat, aber eben nur eine von vielen. So experimentieren die Destillateure mehr und mehr mit Zutaten wie Sahne, Malz oder Safran. Oder eben mit den typischen Frankfurter-Grüne-Soße-Kräutern wie zum Beispiel beim neuem Frankfurter Dry Gin „Gin Sieben“ von Gregor Haslinger vom Whiskey Spirit in Sachsenhausen.

In der Habsburger Allee 16 stehen rund 100 Ginsorten fein säuberlich aufgereiht in wenig originellen Ikea-Regalen. Wem die Auswahl nicht reicht, der findet im Online-Shop weitaus mehr, wenn auch nicht alle Marken: „Wir listen nicht blind“, erklärt Fabian Krüger, der über Ginobility schon seit 2011 Gin an Endkunden, Gastronomen und den Einzelhandel vertreibt. Für 6000 Euro habe er damals Produkte eingekauft: „Falls der Versandhandel nicht geklappt hätte, wäre ich mein Leben lang mit Gin versorgt gewesen“, schmunzelt er. Doch das Interesse für den damals ersten Gin-Online-Shop war groß. „Vor ein paar Jahren war Gin noch eine völlig unterbewerte Spirituose“, erklärt Krüger. „Heute kommt jede Woche ein neuer Gin auf den Markt.“

Bei der Vielzahl den Überblick zu behalten, erscheint beinahe unmöglich: Neben bekannten und beliebten Marken wie Monkey 47, Duke Gin aus München oder Adler aus Berlin finden sich aber noch spannendere Sorten im Sortiment: zum Beispiel Berliner Brandstifter, Greyling Gin aus Michigan, Napue Gin aus Finnland oder Windspiel Gin. Die Destillate stammen aus rund zehn Ländern, wobei Fabian Krüger derzeit vor allem Spanien und Belgien zu den Vorreitern zählt: „Dort ist die Gin-Szene noch viel größer und gerade in Spanien spielt Gin eine wichtige Rolle in der Sternegastronomie.“ Darüber hinaus vertreiben die Brüder Fabian und Benjamin Krüger noch Genevas (die Mutter des Gins), Wermut und Tonic-Waters.

Wer mehr über die Geschichte, Wissenswertes und Cocktail-Rezepte rund um das Trend-Destillat erfahren will, kann sich ihr Gin-Buch auf der Homepage kostenlos als PDF runterladen.

Ginobility e.K., Ostend, Habsburger Allee 16, Tel. 17537135, Mo-Fr 11-18 Uhr
 
23. März 2015, 14.10 Uhr
Vera Kuchler
 
 
Fotogalerie:
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