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Deutsch vs. Portugal - Eine kulinarische Symbiose

Die deutsch-portugiesische Einheit

Eine kulinarische Symbiose der zwei Nationen, die am Montag um 18 Uhr in Salvador bei der Fußball-WM gegeneinander antreten, bringt Inhaberin Zaira Viviana Ponte mit ihrem Café Alma ins Nordend. Die Eröffnung ist am Mittwoch um 9 Uhr.
Die portugiesische Seele im Nordend
Mit dem Restaurant Alma (auf Deutsch: Seele) holt Zaira Viviana Ponte die portugiesische Kaffeekultur in die Schwarzburgstraße. Alma ist das portugiesische Wort für Seele. Es steht für eine Philosophie, die die portugiesische Kaffeekultur mit deutschen Einflüssen verschmelzen lassen soll. Nachdem das Haus im Nordend die letzten vier Jahre leer stand, hat Ponte Anfang April mit den Umbauarbeiten begonnen. Ponte bringt langjährige Gastronomieerfahrung mit. Ihre letzte Station war das Restaurant Heimat auf der Berliner Straße, in dem sie die vergangenen fünf Jahre gearbeitet hat: „Die Gastronomie ist für mich eine Berufung“, erzählt sie. Einen eigenen Laden zu eröffnen war für die Portugiesin der nächste logische Schritt: „Als sich dann das Café hier im Nordend ergab, war das wie ein Zeichen“, sagt Ponte.

Neue portugiesische Küche
Das gemeinsame und interaktive Essen ist ein wichtiger Bestandteil portugiesischer Kultur. Aus diesem Grund möchte sie auch keine feste Frühstückskarte anbieten: „Im Bestfall stelle ich mir vor, dass beim Bestellen des Frühstücks einfach die Anzahl der Personen genannt wird und die Küche entsprechend portioniert. Dadurch teilen die Gäste ihr Essen miteinander, anstatt dass jeder seinen eigenen Teller vor sich hat.“ Die Mittagskarte soll ebenfalls variiert und saisonal angepasst werden.

Bekannt ist die portugiesische Küche unter anderem für ihre Käsespezialitäten, die Verwendung von Kichererbsen und die Gewürzvielfalt. „Dieses Abwechslungsreichtum ist auf die Entdeckungsreisen der Portugiesen im 15. Jahrhundert entlang der afrikanischen Küste zurück zu führen“, erklärt die Restaurantchefin. Aber auch wenn das portugiesische Essen in ihrem Lokal die Basis bilden soll und Ponte aus diesem Grund extra einen Koch aus Portugal hat einfliegen lassen, will sie sich kulinarisch nicht auf ein Land festlegen: „Ich biete eine neue portugiesische Küche an. Es wird zum Beispiel auch Grüne Soße mit Stockfisch geben“, so die passionierte Gastronomin.

Ein Herz für Mensch und Natur
Besonderer Wichtigkeit ist Ponte die Verwendung qualitativer und nachhaltiger Produkte, mit denen man im besten Fall etwas Gutes tun kann. Aus diesem Grund bietet sie das Wasser „Viva con Aqua“ an. Der Abfüller will mehr Menschen den Zugang zu sauberem Wasser ermöglichen und unterstützt mit seinem Umsatz entsprechende Projekte in der ganzen Welt. Das im Alma angebotene Müsli stammt aus der Göttinger Müsli Company, einer Werkstatt für Menschen mit seelischer Behinderung. Außerdem arbeitet sie mit dem Reformhaus Andersch aus der Glauburgstraße zusammen und achtet sehr darauf, den Großteil ihrer verwendeten Produkte aus der Region zu beziehen. „Ich biete Produkte von Menschen an, die sie mit Liebe herstellen“, betont die Portugiesin. Deshalb wird man im Alma auch keine koffeinhaltigen Erfrischungsgetränke von US-amerikanischen Großkonzernen finden.

Kaffee in liebevoller Umgebung
Besonders stolz ist die Inhaberin auf ihre Kaffeemaschine: „In Frankfurt dürfte dieses Modell das Erste sein.“ Bei dem Prachtstück handelt es sich um das neue Modell KUP der alteingesessenen und berühmten Firma Elektra aus Mailand. Nicht aus Italien, sondern aus der Kaffeerösterei „Flôr de Café“ in Portugal stammen die dazu passenden und gerösteten Kaffeebohnen. Den portugiesischen bica kann man mit einem Pastéis de Nata genießen, kleinen Sahnetörtchen, die es sonst in Frankfurt kaum gibt. Voller Liebe hat Ponte auch den Innenraum gestaltet: Mitten in rauchig-blauen Wänden stehen von der Schreinerei Rossenbeck handgefertigte Holztische, die in Kombination mit den Industrielampen und den in die Theke eingepflegten bunten Kacheln ein harmonisches Bild ergeben.

Portugiesen in Frankfurt
Bisher sind Portugiesen in der Frankfurter Gastronomielandschaft kaum vertreten. Zu den Wenigen gehören: Aveirense Portugiesische Lebensmittel (Heddernheimer Landstraße 24 in Hedderneheim), der Feinkostladen Casa de Portugal (Brückenstraße 60 in Sachsenhausen), die Bäckerei und Konditorei Estrele Dolce (Trifftstraße 10 in Niederrad) und ist nun um das Café-Restaurant Alma im Nordend reicher.

Die Portugiesin plant neben einem wechselnden Frühstücks- und Mittagsangebot auch portugiesische Weinabende und Abendveranstaltungen auszurichten. „Dabei werden natürlich auch portugiesische Weine angeboten“, verrät Ponte, „denn auch die findet man in Frankfurt selten!“

Alma Restaurant, Nordend, Schwarzburgstraße 78, Mo/Do/Fr 11–15, 18–22, Sa/So 12–23 Uhr
 
16. Juni 2014, 12.30 Uhr
Vera Kuchler
 
 
Fotogalerie:
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