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Foto: Vera Kuchler
Foto: Vera Kuchler

Das Nudel Ding im Westend

Der Koch, der singt

„Das Nudel Ding“ ist das neueste Projekt von Yanli Ding-Stein vom Pak Choi und Cheng Zhao vom Restaurant China Town. Neben dem Kochen schlägt das Herz von Zhao für die Oper.
„Mittlerweile singe ich auch schon ganz gut“, sagt Yanli Ding-Stein und strahlt dabei über das ganze Gesicht. Denn eigentlich ist Cheng Zhao der professionelle Sänger der beiden. Zhao hat an der Musikhochschule in Mannheim studiert. Seit Sommer hat er seinen Master-Abschluss und ist jetzt ausgebildeter Opernsänger. Doch Singen ist nur eine Leidenschaft von Zhao, die andere ist das Kochen. Aus diesem Grund steht auf seiner Abschluss-CD vom Studium „Der Koch, der singt“. Beides vereinte er zuvor im Restaurant China Town, das er in Ginnheim betrieben hatte.

Zusammen mit Ding-Stein eröffnete Zhao vor wenigen Wochen „Das Nudel Ding“ im Westend. Die Chinesin Ding-Stein ist gelernte Sushi-Köchin. Mit ihrem Mann, einem chinesischen Koch, führte sie vor mehreren Jahren ein Sushi-Restaurant in Rödelheim. Dann schwenkten sie auf die chinesische Küche um. Die sei in Rödelheim aber nicht so gut angekommen, weshalb sie sich entschieden, den Stadtteil zu wechseln. Seit 2010 betreibt sie das Pak Choi im Bahnhofsviertel, das von diversen Stimmen als bestes chinesisches Restaurant Frankfurts gehandelt wird. „Da muss ich aber nicht anwesend sein“, sagt sie. So habe sie auch mehr Zeit, sich auf neue Projekte wie „Das Nudel Ding“ zu konzentrieren.

Was das China Town und das Pak Choi verbindet? Der Fokus auf nordchinesische Küche. In Nordchina an der Grenze zu Russland und Nordkorea ist Ding-Stein aufgewachsen. Dort seien Nudelgerichte weit verbreitet. „Nudeln kommen aus China,“ sagt Ding-Stein. Was viele nicht wissen würden, Nudelsuppen wie Ramen sind ein ursprünglich chinesisches Gericht. Im 19. Jahrhundert wurde Ramen von den Japanern übernommen, in speziellen Restaurants verkauft – den Ramen-ya –, und so weltweit bekannt. „Die Japaner haben eine gute Brühe, aber die Nudeln sind nicht so gut“, sagt Ding-Stein.

Und da Nudeln nun mal auch ihr Ding seien, werden im „Das Nudel Ding“ alle Nudeln hausgemacht. Hierfür habe sie extra eine Maschine aus Taiwan bestellt und eine Küche in Karben angemietet. „Die Maschine ist sehr groß, die Mieten in Frankfurt sind teuer“, sagt sie. Also werden die zwei unterschiedlich dicken Nudeln in der Wetterau produziert und dann im Restaurant beispielsweise als Nudelsuppe (ab 7,90 €) weiterverarbeitet. Die Suppe gibt es in elf Varianten, eine davon ist vegetarisch. Außerdem bieten Ding-Stein und Zhao gebratene Weizennudeln, Teigwaren mit Füllungen, darunter Dampfnudeln mit Schweinfleischfüllung (5 Stück für 5,90 €), und diverse Salate an.

In der chinesischen Community habe sich ihr neues Restaurant schnell rumgesprochen. Die Lage auf dem Kettenhofweg umgeben von Bürokomplexen ist auch beinahe perfekt. Die China Construction Bank Corporation ist nur wenige Meter entfernt. So langsam würden aber auch immer mehr deutsche Gäste kommen, sagt Ding-Stein: „Am Anfang war mal ein Tisch, dann zwei und dann am Donnerstag war das erste Mal die Hälfte meiner Kunden nicht aus China.“

Das Nudel Ding, Westend, Kettenhofweg 64, Tel. 97783886, Mo–Fr/So 11.45–15 und 17.30–23 Uhr, Sa 17.30–23 Uhr
 
2. November 2015, 12.54 Uhr
Vera Kuchler
 
 
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