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Augentrost

Restaurant monoton

Heute kann kaum einer ein Restaurant eröffnen, ohne höchsten Ansprüchen an Möbel-, Licht und Fooddesign gerecht zu werden. Das führt zu illustren Stereotypen und macht gleich, was anders sein will.
Die Zeiten rustikaler Eichenholzbänke sind gezählt, denkt man. Die von umgedrehten Kupfertöpfen als Beleuchtung ebenfalls. Nun, letzteres ist zumindest in der Innenstadt durchaus korrekt, aber Eichenholzbänke gibt es immer noch wie Sand im Main. Nur sind sie jetzt schwarz und puristisch. Oder hell und aus Buche. Die Beleuchtung ist nicht mehr schummerig, sondern besteht jetzt aus Punkstrahlern zuzüglich indirekter Lichtinszenierung. Hinzu kommt ein kleines Pflänzchen anstelle von Plastikdeko, wenns ganz hart kommt Yuccapalme in mini, sowie angeblich stylishe Gestaltungselemente, die sinnlos an der Wand hängen oder den Raum zustellen. Die Beschallung noch dazu und fertig ist das Projekt.

Was werden wir in 30 Jahren über diese Einrichtung denken? Vermutlich dasselbe, wie über diejenige unserer Väter und Großväter. Immer das gleiche Zeug, man müsste mal ausmisten, den Mief der vergangenen Jahre raustragen. Gemütlich wäre wieder echt schön, vielleicht mit ... Kupferlampen?

Individuell wäre heute schon interessanter, denn das ist und bleibt zeitlos schön und passt hundert Prozent zum Gastgeber. Mehr Augenmerk aufs Essen wäre noch besser, denn hier wird derzeit am Ende gespart, bis die Tüte raschelt. Und gut ausgebildetes Personal ist beinahe schon ein Alleinstellungsmerkmal – hier wäre jeder Euro besser angelegt als in eine teure Materialschlacht, die schon jetzt langweilt und vom Wesentlichen ablenken will – der Qualität auf dem Teller!
 
2. Mai 2011, 12.37 Uhr
Bastian Fiebig
 
 
Fotogalerie:
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