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Foto: CC-BY Graham C99
Foto: CC-BY Graham C99

Vegane Alternativen für die Feiertage

Rüblikuchen statt Osterlamm

Zu Ostern treffen sich die Familien um zu feiern und zu zanken. Ein beliebtes Streitthema ist das Essen. Wir haben uns mit einem Experten darüber unterhalten, welche veganen Gerichte sich zum Fest anbieten.
Noch immer kämpft der Veganismus mit dem Vorurteil, es sei nur ein Spleen verwöhnter Großstadt-Hipster. Dass es das nicht nur sein kann, dafür steht das Lokal Zwei und Zwanzig in Geisenheim. Mit rein veganer Küche in der Provinz des Rheingaus kann dieses Restaurant nicht nur überleben, es wächst sogar. Das Geheimnis? „Wir wollen niemanden bekehren“, erklärt Dirk Schritt. „Wir wollen nur zeigen was geht.“ Gemeinsam mit seiner Frau Marina Ginkel hat er 2015 das Zwei und Zwanzig gegründet. „Der Name steht dafür, dass wir zwei Gründer sind und ursprünglich zwanzig Sitzplätze hatten“, erklärt Schritt. „Mittlerweile sind es vierzig Plätze, aber der Name ist geblieben.“

Das Osterlamm vor dem Schlachter verschonen, das wollen viele. Aber was soll man der schwierigen Schwiegermutter dann stattdessen servieren? Dirk Schritt ist kein Fan davon, tierische Lebensmittel durch vegane Produkte auszutauschen. „Wir ersetzen nicht. Die vegane Küche ist eine eigenständige Küche.“ So lautet sein erster Vorschlag, statt dem Osterlamm einen Rüblikuchen zu servieren. Ob das auch die ernste Erbtante überzeugen kann? Wer es etwas herzhafter möchte, dem rät Schritt zu Schwarzwurzel in einer Sauce mit Zitrone und Pflanzensahne. „Dazu servieren wir Kartoffeln und Sellerieschnitzel.“ Das könnte sogar dem grummigen Großvater schmecken.

Aber was ist mit der grünen Soße am Gründonnerstag? „Da wir aus Frankfurt kommen, machen wir die natürlich auch gerne. Wichtig ist, dass das Aroma der Kräuter gut durchkommt.“ Als Basis rät Schritt zu einem veganen Joghurt. „Die sind mit denselben Joghurtkulturen angesetzt wie echter Joghurt, das passt hervorragend.“ Statt Ei schnippelt er lieber Avocado in die Grie Soß. „Das passt viel besser rein, die ist ja von Natur aus schon grün.“ Damit wären vielleicht auch die gemeinen Geschwister befriedigt. Bleibt nur noch eine Frage: Was können die enervierenden Enkel denn statt Eiern im Garten suchen? Obwohl Schritt wirklich kein Fan dieser Ersatzfragen ist, gibt er noch einen Tipp: „Avocado hat eine ähnliche Form.“ Geschält und in Krokant gewälzt sei sie auch ganz farbenfroh. Ansonsten rät Schritt aber lieber zur Schokolade. „Die ist an sich ja vegan,wenn keine Vollmilch drin ist. Da gibt es viele, hervorragende Sachen.“ Da merkt der nette Neffe dann nicht mal, dass er grade vegan ernährt wird.

Wer keine Lust hat, für die undankbare Familie vegan zu kochen, der könnte stattdessen aber auch einfach zum veganen Osterbrunch ins Zwei und Zwanzig fahren. Der Osterbrunch in Rheingau kostet 20 Euro und ist fast schon ausverkauft, es gibt nur noch wenige Plätze. Neben selbstgemachten Broten und Brötchen werden Hummus, Guacamole und Spundekäs serviert. Dazu kommen fünf bis sechs warme Gerichte wie Curry oder Gnocchi sowie verschiedene Salate und Desserts.

Zwei und Zwanzig, Geisenheim, Lindenplatz 1, Tel.: 06722/7108 312, Mo–Fr, 10–22 Uhr
 
27. März 2018, 10.30 Uhr
jps
 
 
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