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Foto: Quarantini
Foto: Quarantini

Quarantini Gin aus Frankfurt

Ein Social Dry Gin gegen die Krise

Außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhnliche Maßnahmen. Boris Markic und Felix Kaltenthaler wollen mit ihrem Quarantini-Gin Bars und kleine Geschäfte durch die Corona-Krise retten.
Am Anfang war das Wort und das Wort war Quarantini. Als die Corona-Welle Deutschland erreichte, schickte Boris Markic seine komplette Frankfurter Agentur Gegenwart in das Home Office. Die komplette Arbeit läuft seitdem über Videokonferenzen, Mail – und Quarantini. Damit das Zwischenmenschliche nicht zu kurz kommt, trifft sich das ganze Team mit 16 Leuten neben Sport-Sessions auch einmal in der Woche im Videostream zur Quarantini Time, um mit einem Drink in der Hand abseits der Arbeit plaudern zu können. „Das Wort schnappten wir auf Social Media auf und fanden es alle super als Name für unsere Afterwork Drinks zu Hause“, sagt Markic. Eine kurze Suche ergab: Es ist weder als Website-Domain noch als Marke bisher vergeben. Also macht Marken-Profi Markic das, was ein Marken-Profi so macht: Er überlegt sich was man damit machen kann und meldet eine Domain und die Marke an. „Aber wir wollen ja helfen“, sagt er.


Von Freunden und Kunden aus der Gastronomie hat er schnell mitbekommen, wie hart die Branche von der Pandemie getroffen ist. Also ruft er direkt am nächsten Morgen seinen Freund Felix Kaltenthaler an. Beide haben bereits Erfahrungen mit dem Kreieren von Drinks. Boris Markic hat mit dem Tesla Šljivo eine zeitgemäße Neuinterpretation des Slivovitz auf den Markt gebracht, Felix Kaltenthaler mit Revolte einen deutschen Rum. Die beiden sind also bestens präpariert, aus dem lustigen Wort Quarantini einen echten Drink zu kreieren. „Es ist Sommer, uns erwarten tolle Temperaturen, alle zieht es raus auf die Terrasse bzw. Balkon“, sagt Kaltenthaler. „Deshalb wollten wir was mit Zitrusfrüchten machen.“ Der Spross einer Winzerfamilie mit eigener Brennerei beginnt noch am selben Tag zu experimentieren. Währenddessen macht sich das Agentur Team an die ersten Entwürfe des Flaschendesigns. Am Ende fällt die Wahl auf die drei Kopfnoten Papaya, Pomeranze und Bergamotte. In Rekordzeit bringen die beiden mit ihren jeweiligen Teams den sommerlich-fruchtigen Quarantini Gin an den Start. Gerade mal 3 Wochen nachdem Markic die Idee seinem Team vorgestellt hatte, beginnt der Vor-Verkauf auf www.socialdrygin.org. In weniger als 24 Stunden ist die erste Charge ausverkauft.


Das mag schmecken, aber wie hilft es nun der Gastronomie in der Corona-Krise? Von den 29,90 €, die die Flasche Gin kostet, gehen 5 Euro direkt an Gastronomen und Einzelhändler. Die können sich unter socialdrygin.org/hilfe unkompliziert registrieren. Wer mag, kann beim Einkauf auch direkt seine Lieblingslocation auswählen, dann bekommt diese die kompletten 5€. „Natürlich sind das nicht die gleichen Summen, die zum Beispiel bei staatlicher Hilfe rumkommen“, räumt Markic ein. „Aber vielleicht sind das am Ende des Monats ja die paar Euro, die einem Gastronomen helfen können, seine Miete zu bezahlen.“ Die erste Zahlung ist bereits an die ersten 30 angemeldeten Locations ausgezahlt worden. Aus Frankfurt dabei sind unter anderem das Hunky Dory, die Embury Bar, SenSaSion, The Spiritists, das Kaufhaus im Ort und Bembeltown.
 
4. Mai 2020, 11.33 Uhr
Jan Paul Stich
 
 
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