Zum heutigen Earth Day verschenkt die amerikanische Kaffeehaus-Kette in ausgewählten Stores über 20000 Mehrwegbecher, um sich einen grünen Anstrich zu verlei ... – pardon, um den „nachhaltigen Kaffeegenuss unterwegs zu fördern“.

Nach den Zahlen der Deutschen Umwelthilfe werden jede Sekunde in Deutschland über 90 Einweg-Pappbecher verbraucht. "Eine Flut von jährlich mehr als 2,8 Milliarden Coffee-to-go-Bechern verschmutzt den öffentlichen Raum erheblich", beklagt die Organisation.

In den „Coffee Houses“ in den deutschen Großstädten, darunter Frankfurt, verschenkt Starbucks heute sogenannte „Reusable Cups“ solange der Vorrat reicht. Die Mehrwegbecher sollen wie Pappbecher aussehen, sind aber abwaschbar und können beim nächsten Besuch wieder eingesetzt werden. Wer seinen eigenen Becher mitbringt, bekommt dann einen Rabatt von 30 Cent – ein großer Cappuccino kostet also „nur“ noch schlappe 4,15 € statt 4,45 €.

Durch dieses „Bring Your Own Tumbler“-Angebot wolle Starbucks den Einsatz von Mehrwegbechern fördern und Abfall beim Kaffeegenuss „on-the-go“ reduzieren. Das Ziel des Unternehmens sei es, dass 25 Prozent der Kunden ihr Getränk in wiederverwertbaren Bechern bekommen. Wie der amerikanische Umweltschützer Adam Minter in diesem Blogbeitrag enthüllt, belief sich die Quote im Jahr 2011 noch auf jämmerliche 1,9 Prozent.

Profit macht Starbucks damit trotzdem: In seinem 2014 erschienenen Sachbuch “Sustainable Marketing Management“ beschreibt der Marketing-Professor Manfred Bruhn, wie der Kaffeekettenriese durch die Mehrwegbecher ein neues lukratives Geschäftsmodell entwickelt und die Kosten gesenkt hat. Any questions?