Newsletter
|
ePaper
|
Apps
|
Abo
|
Shop
|
Jobs
Foto: IKA/Culinary Olympics
Foto: IKA/Culinary Olympics

IKA/Olympiade der Köche 2020

Nordic’s not dead!

Vom 14. bis 19. Februar fand in Stuttgart einer der ältesten und größten Kochwettbewerbe der Welt statt. Norwegen gewinnt die Gesamtwertung. Die deutsche Koch-Nationalmannschaft landet auf Platz sechs.
Der Norden kann es noch. Mit Norwegen, Schweden und Island auf Platz eins, zwei und drei drängen sich die Skandinavier im Wettkampf gegen 28 Nationalmannschaften erneut an die Spitze der internationalen Kochszene. „Die skandinavischen Länder zeichnete vor allem aus, dass sie sehr organisiert, trainiert und gut vorbereitet waren“, fasst Jurypräsident Frank Widmann vom Verband der Köche Deutschlands (VKD) zusammen. Austragungsort der 25. Internationalen Kochkunst-Ausstellung (IKA), diesmal im Rahmen der Gastro-Messe Intergastra und der Speiseeis-Messe Gelatissimo, war das Gelände der Messe Stuttgart.




Schauteller des Stockholm Culinary Teams. Foto: Felix Bröcker

Mit knapp 1800 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus 67 Nationen ist die IKA der größte Kochwettbewerb der Welt. Das weiß allerdings kaum jemand. Den meisten Gastro-Aficionados ist allenfalls der Bocuse d’Or ein Begriff. Was aber die IKA sein soll, ist selbst gestandenen Köchinnen und Köchen oft ein Rätsel. Noch weniger bekannt ist, dass die IKA echt frankfurtisch ist. Tatsächlich wurde die erste Internationale Kochkunst-Ausstellung im Oktober 1900 in den Hallen der Messe Frankfurt vom in der Mainmetropole gegründeten Internationalen Verband der Köche (IVK) ausgerichtet. IKA-Initiator war der hessische Hotelkaufmann Matthaeus Carl Banzer, ebenfalls Gründer des IVK (1895) wie auch des Frankfurter Kochkunstmuseums (1909). Seit 1900 findet die IKA alle vier Jahre statt. Daher auch der mittlerweile offizielle Spitzname IKA/Olympiade der Köche. Bis 1992 blieb die IKA in Frankfurt. Nach Standorten in Berlin und zuletzt Erfurt, ist die Messe Stuttgart bis mindestens 2028 die neue Heimat der IKA.

Die erste Stuttgarter IKA sei jedenfalls ein voller Erfolg gewesen, „größer“ und „besser“, sagt VKD-Präsident Richard Beck. In puncto Trends stellt Jurypräsident Frank Widmann fest: „Während vor vier Jahren sehr viel Sous-vide gegart wurde, führte der Trend bei der IKA 2020 davon weg und hin zum Garen mit offener Hitze.“ Außerdem ließe sich eine generelle Abwendung weg von Luxus-Produkten und hin zu vor allem regionalen Produkten beobachten. Ohne Frage ist das auch eine Spezialität der Skandinavier. Streng genommen gehört Regionalität nicht erst seit gestern zu den zentralen Tugenden guter Küche. Aber gut.

Matthaeus Carl Banzers Erbe lebt übrigens nicht nur in 120 Jahren IKA-Geschichte fort. Zwar wurde das Kochkunstmuseum am Untermainkai im Zweiten Weltkrieg zerstört. Das Deutsche Museum für Kochkunst und Tafelkultur in der Frankfurter Innenstadt knüpft jedoch ganz bewusst an diese Tradition an.

 
24. Februar 2020, 10.00 Uhr
Sebastian Schellhaas
 
 
Fotogalerie:
{#TEMPLATE_news_einzel_GALERIE_WHILE#}
 
 
 
 
Top-News per Mail