Bei den Kelterern laufen die Pressen auf Hochtouren: Seit fünf Wochen ist die Apfelernte auf den Streuobstwiesen in vollem Gange und beschert Hessen den neuesten Apfelwein-Jahrgang.

Für die Äpfel der hessischen Streuobstwiesen gibt es wohl kaum ein verlockenderes Ende: In den Pressen der Keltereien werden sie mit zahlreichen anderen Exemplaren gemischt und zum Kultgetränk der Mainmetropole schlechthin verarbeitet. Damit das Stöffche allerdings gelingt, muss eine ausreichende Menge des reifen Obsts seinen Weg zu den Kelterern finden – denn erst die Vielfalt der Äpfel ermöglicht die hohe Qualität des daraus gewonnen Weins.

Fünf Wochen nach Beginn der Ernte rufen die Mitglieder des Verbandes der Hessischen Apfelwein- und Fruchtsaft-Keltereien e. V. deshalb alle Streuobstwiesen- und Apfelbaumbesitzer dazu auf, ihre Äpfel von den Bäumen zu holen.

Um die Sortimentsvielfalt des hessischen Apfelweins zu bewahren, sei es wichtig, „dass wirklich alle Äpfel ihren Weg in die Kelterei finden und auch private Obstwiesenbesitzer ihre Äpfel abliefern“, sagt Volker Thoma von der Rapp’s Kelterei. Wer das tut, wird belohnt: Ist die Mindestabnahmemenge erreicht, bezahlen die Kelterer jedes Kilo reifer, gesunder Äpfel in bar oder mit Ermäßigungen und Gutscheinen für den produzierten Apfelwein oder -saft.

Allerdings landen nur einwandfreie Äpfel auch tatsächlich im Glas – schließlich kennen die hessischen Kelterer keine Kompromisse, wenn es ums Stöffche geht. „Wichtig ist auch der Zeitpunkt der Ernte“, erklärt Peter Possmann von der gleichnamigen Kelterei in Rödelheim. „Je nach Sorte sollte man jetzt tätig werden oder noch bis Ende Oktober warten“. Wer erfahren möchte, wie es um die eigene Sorte bestellt ist, sollte sich also vertrauensvolle an die nächste Kelterei oder an die Apfelkundler der Naturschutz-Akademie Hessen wenden. Noch bis Mitte November wird die diesjährige Apfelernte dauern.

Eine Liste der Apfelannahmestellen gibt es auf der offiziellen Homepage.