Newsletter
|
ePaper
|
Apps
|
Abo
|
Shop
|
Jobs
Foto: Isabella Caldart
Foto: Isabella Caldart

Gerichtsverfahren läuft

Vorerst kein Bembelboot für Frankfurt

Seit Jahren schon streitet sich Jörg Schurig mit dem Grünflächenamt Frankfurt vor Gericht um einen Liegeplatz am Mainufer. Eine Einigung ist derzeit nicht in Sicht.
„In Offenbach wurde ich mit offenen Armen empfangen“, erzählt Jörg Schurig, während er auf seinem Bembelboot herumwuselt und die Gäste mit viel Schwung bedient. Seit Jahren streitet er sich mit dem Grünflächenamt Frankfurt um die Genehmigung, auch in Frankfurt anlegen zu dürfen. Der Fall ist inzwischen beim Obersten Verwaltungsgericht in zweiter Instanz, es bleibt also weiterhin offen, ob und wann das Bembelboot am Ufer der Mainmetropole festmachen darf.

„Die Begründung, warum ich nicht in Frankfurt bewirten darf, lautet, dass es schon zu viel Gastronomie auf dem Main gebe“, erläutert Schurig. „Auf der südlichen Mainseite stimmt das ja auch. Ich möchte aber an die nördliche, an die Wesler Werft.“ Und da gibt es bekanntermaßen außer dem Café Oosten keine gastronomischen Einrichtungen.

Bis eine endgültige Entscheidung gefällt wird, bleibt das Bembelboot in Offenbach. „Die Ämter und die Gäste hier sind wirklich klasse! Und die Location ist ein Traum“, freut sich der Gastrokapitän über diese Alternative und zeigt hinter sich auf den ruhig dahinplätschernden Main und die grünen Bäume auf der Insel. Dennoch zieht es ihn in seine Heimatstadt. „Das Bembelboot, das gehört doch nach Frankfurt!“

Trübsal blasen liegt Schurig aber nicht. Zum Bier von Binding und Schoppen von Possmann gibt es für die Gäste immer einen lockeren Spruch in typisch hessischer Manier. Die Besucher können am Mainufer auf der Wiese, auf Liegestühlen oder an Bierbänken ihre Getränke genießen. Besonders stolz ist Schurig auf seine Kreation „Blubberlutsch“: Wasser mit Kohlensäure, das er mit Sirup versüßt. „Das schmeckt wie in der Kindheit!“ Die Geschmacksrichtungen sind vielfältig: Es gibt Himbeere, Johannisbeere, Waldmeister, Kirsche und Holunder.

Aber auch hungern müssen die Mainbesucher nicht. Der Gastronom, der einst den Alden Germanen in Sachsenhausen betrieb, verkauft selbst gemachte Grüne Soße mit Kräutern aus einer Gärtnerei in Bürgel. Ganz traditionell zerkleinert er die sieben Kräuter mit dem Messer und nicht mit der Küchenmaschine. Die Grüne Soße gibt es in zwei Varianten bei ihm, mit Kartoffeln kostet sie 7,80 €, mit Eiern und Brot 7 €. Für den kleineren Hunger bietet er auch Handkäs‘ mit Musik oder Würste aus der Metzgerei Duerr aus Bad Vilbel an. „Mir ist es wichtig, lokale Traditionsunternehmen zu unterstützen. Das leckere Brot liefert die Bäckerei Kling aus Sachsenhausen.“ Und wem die Lust eher nach Süßem steht, der kann Kaffee und Kuchen genießen.

So bleibt den Offenbachern ihr kulinarisches Kleinod vorerst erhalten. Sie können sich freuen, denn Schurig hat einiges vor: „Für den Sommer sind mehrere Lesungen geplant und kleinere Konzerte, natürlich unplugged.“ Dann ist er auch schon wieder weg – die Würste müssen gewendet werden.

Bembelboot, Mainufer Offenbach Höhe Mainstraße 119, Öffnungszeiten wetterabhängig, siehe facebook.com/pages/Bembelboot
 
27. April 2015, 15.18 Uhr
Isabella Caldart
 
 
Fotogalerie:
{#TEMPLATE_news_einzel_GALERIE_WHILE#}
 
 
 
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Küchengeflüster
 
 
 
Ältere Beiträge
 
 
 
 
Top-News per Mail