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Foto: by_Heiko Stuckmann_pixelio.de
Foto: by_Heiko Stuckmann_pixelio.de

„Gaudium est“ in Höchst

Fisch, Whisky und Tabakwaren

Oliver Herget führt in Höchst ein ganz besonderes Angelgeschäft: Neben Fischereibedarf verkauft er auch Whisky und Zigarren in seinem Laden „Gaudium est“ in Höchst. Besonders ist auch sein Werdegang.
Vor knapp drei Jahren kam mit den neuen Chefs der deutschen Bank ein Angebot, dass Oliver Herget nicht ablehnen konnte: eine solide Abfindung. Der heute 53-Jährige zögerte nicht lang, machte Schluss mit seiner Arbeit im Asset-Management und verabschiedete sich von seinem Team, das für die Beratung der deutschen Privatkunden im Wertpapiergeschäft zuständig ist.

Zu Anfang war die neu gewonnene Freizeit noch sehr schön: „Aber schon nach einem halben Jahr merkte ich, dass mir langweilig wurde“, sagt Herget. Eine neue Aufgabe musste her. „Da kam mir das Angeln in den Sinn.“ Seit knapp 30 Jahren hält Herget nun schon mit einem Partner in und rund um Frankfurt Angelkurse – derzeit in Bad Homburg. Vor knapp 100 Leuten erklärt er alles Wichtige rund um die Themen Fisch- und Gerätekunde. Mit dem nötigen Know-How im Gepäck startete er sein Projekt: Einen Angel-Shop. Aber keinen Gewöhnlichen: „Durch meine Zeit als Banker habe ich, besonders am Ende eines Arbeitstages die Zeit mit den Kollegen und sowohl einem Whisky als auch Zigarre sehr geschätzt. Beide Produkte harmonieren hervorragend miteinander.“ In anderen Ländern sei es Gang und Gäbe, Angeln, Whisky und Zigarren unter einem Dach zu verkaufen, sagt der gebürtige Bad Homburger. Und so entstand die Idee des „Gaudium est“.

Neben Angel-Equipment hat Herget in seinem Laden in Höchst über 100 verschiedene Single Malts im Programm. Von 23 Euro für einen Finlaggan Old Reserve bis hin zu 600 Euro für Einzelabfüllungen von Highland Park. Da gibt es zum Beispiel den Penderyn Whisky (0,7 l zu 46,90 €) aus der einzigen Distellerie in Wales, der nach Orange und Apfel riecht, aber im Geschmack eine feine Menthol-Note aufweist. Oder auch der Edradour Celedonia (0,7 l zu 47 €), der nach einem cremigen Toffie schmeckt und aus der kleinsten Whiskybrennerei Schottlands stammt, in der noch alles von Hand gemacht wird. Möchte jemand etwas ganz Spezielles in einer Preisklasse bis zu 10.000 Euro, informiert Herget sofort seine Importeure, die die Ware innerhalb von zehn Minuten auf den Weg schicken.

Unabhängig dieser hochpreisigen Tropfen hat der ehemalige Banker viele Whiskys „mit gutem Preis-Leistungsverhältnis im Geschäft“, betont er. „Ich könnte viel mehr für die einzelnen Flaschen verlangen“, sagt Herget. „Auch im Internet können Liebhaber keine günstigeren, vergleichbaren Flaschen kaufen. Da gibt es höchstens einen Unterschied von zwei bis drei Euro und die mache ich wieder dadurch wett, dass bei mir kein Versand dazu kommt.“
Herget macht die Materie Whisky Spaß und möchte durch gute Beratung auch anderen das Produkt näher bringen: „Alle Whiskys können im Geschäft verkostet werden“, sagt Herget. Außerdem bietet er regelmäßig Tastings auf Nachfrage für Interessierte an. Dann trifft er sich mit den vier bis sechs Personen abends in seinem Geschäft und begibt sich auf eine Whiskyreise, für die der Preis am Anfang noch nicht feststeht: „Das berechne ich am Ende des Abends. Was haben wir getrunken, was kostet das Glas. Aber selbst bei hochpreisigen Whiskys geht der Preis kaum über 30 Euro hinaus.“ Da sind auch schon Häppchen, die Herget unter anderem beim Griechen nebenan besorgt, inklusive. Die sind nämlich wichtig, da ein Whisky noch länger auf der Zunge seinen Geschmack entfaltet und so den nächsten beeinflussen kann.

Neben dem Whisky hat Herget außerdem noch Zigarren aus Kuba, der Dominikanischen Republik, Nicaragua und Honduras im Programm. Preislich liegen die Longfiller, also aus einem Blatt gerollten Zigarren, zwischen 4 und 40 Euro. Und was gibt es in dem Angelgeschäft noch? Ach ja, Angelbedarf. Auch hier legt Herget Wert auf eine kleine, aber feine Auswahl: „ Ich gehe zu Anfang jeden Jahres auf Fachmessen, und such mir aus jeder Preisklasse den besten Anbieter raus.“ Für Anfänger beginnt deshalb der Preis einer Rute bei 20 Euro und Fortgeschrittene können bis zu 1500 Euro auf den Tresen blättern.


Gaudium est, Höchst, Hostatostraße 28, Tel 36400128, Mo–Fr 10–13 und 14.30–18.30, Sa 9–14 Uhr,
 
19. September 2016, 14.52 Uhr
kat
 
 
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