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Foto: Schlosskeller Höchst
Foto: Schlosskeller Höchst

Fristlose Kündigung

Aus für den Schlosskeller Höchst?

Wirt Holger Häusser, der das Schlosscafé und den Schlosskeller seit zehn Jahren betreibt, ist von der Deutschen Stiftung für Denkmalschutz überraschend fristlos gekündigt worden. Muss er nun schließen?
Am Höchster Schloss finden im Schlosskeller regelmäßig kulturelle Veranstaltungen wie Theateraufführungen oder Live-Musik statt. Doch damit könnte nun Schluss sein. Holger Häusser, Betreiber des Schlosscafés und des Schlosskellers, ist fassungslos über das drohende Ende seiner Gastronomie.

Der Eigentümer der Räumlichkeiten ist die Deutsche Stiftung für Denkmalschutz. Bereits Mitte Juli sei Häusser von ihr aufgefordert worden, Genehmigungen für den Betrieb der Gastronomie vorzulegen. Sein Vater habe die Dokumente per Fax geschickt. Doch diese seien als unzureichend befunden worden und so sei Ende Juni die fristlose Kündigung ins Haus geflattert. „Die Stiftung meint, wir hätten keine Genehmigungen für einen Betrieb, den wir schon seit zehn Jahren führen. Das stimmt einfach nicht!“, brüskiert sich der Gastronom.

Vorausgegangen war der Kündigung eine defekte Heizung, aus der Öl lief. „Als wir den Betrieb 2008 aufgenommen haben, haben wir ihn samt Ölheizung übernommen. Jetzt will die Stiftung, dass wir für den Schaden gerade stehen“, erklärt Häusser.

Außerdem habe es eine mündliche Vereinbarung gegeben, die nur in den ersten fünf Jahren eingehalten worden sei. 2008 habe Häussers Vater mit dem Vorstand abgesprochen, dass die Gastronomen keine Umlagen, also Wasser und Strom, zahlen müssten, wenn sie im Gegenzug Hausmeistertätigkeiten erledigen würden. „Darunter fallen die Reinigung des Schlosshofes, Winterdienst, Müllcontainerdienst und die Beaufsichtigung der Terrasse“, sagt Häusser. Doch 2013 sollten die Gastronomen dann plötzlich doch Abrechnungen zahlen „und die waren nicht nachvollziehbar“, sagt Häusser.

Das liege daran, dass der Strom teilweise chaotisch aufgeteilt sei zwischen den ansässigen Beziehern. Es sei nicht klar, was Eigen- und was Fremdnutzung ist. „Bis vor kurzem haben wir nicht mal gewusst, welche Wasseruhr und welcher Stromzähler den Verbrauch des Schlosskellers anzeigt. Wir waren bei keiner einzigen Ablesung dabei“, beklagt Häusser.

Die Stiftung habe ihm ein Angebot gemacht. Das bestehe darin, dass Häusser die Kosten für den Heizungsdefekt und die Stromabrechnungen übernehme. Willige er ein, dann dürfe er bis April 2019 am Höchster Schloss bleiben. Zurzeit sei Häusser dabei, einen Anwalt einzuschalten. „Trotzdem möchte ich den Schlosskeller liebend gern weiter betreiben. Ich bin auch bereit dazu, neue Verträge mit der Stiftung abzuschließen“, sagt der Gastronom.

Schlosscafé und Schlosskeller Höchst, Höchster Schlossplatz 16, Tel. 331765
 
9. August 2018, 17.09 Uhr
kab
 
 
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