Eigentlich sollten alle Mayer-Filialen, die aufgrund von Hygiene-Mängeln in der Produktionsstätte schließen mussten, am Samstag wieder öffnen. Wegen Lieferschwierigkeiten verzögerte sich der Start.

Zuerst hieß es, am Donnerstag würden die wegen des Hygiene-Skandals geschlossenen Filialen der Bäckerei Mayer wieder öffnen. Da dann so kurzfristig doch kein externer Lieferant gefunden werden konnte, wie Insolvenzverwalterin Ulrike Holge-Peters erklärte, sollte sich der Start auf Samstag verzögern. Doch auch am Wochenende blieb beispielsweise die Filiale auf dem Oeder Weg geschlossen. Der Feiertag habe zu der Verzögerung geführt, erklärt Holge-Peters. Doch vor allem sei keine „örtliche klassische Bäckerei in der Lage, Kapazitäten für alle 15 Filialen bereit zu stellen.“ Auch oder gerade nach dem Hygiene-Skandal, wir berichteten, wolle die Bäckerei-Kette nicht von dem "an sich selbst gestellten Qualitätsstandard“ abweichen. Hierfür mussten im Vorfeld diverse Widrigkeiten angegangen werden.

Am heutigen Montag öffnete die erste Filiale am Dornbusch wieder ihre Türen. Morgen würden laut Holge-Peters bis zu vier weitere folgen. Bis Ende der Woche sollten alle geschlossen Filialen wieder geöffnet haben. Für die Wiederaufnahme der Produktion in Rödelheim stehe noch kein Termin fest. Ein Zeitplan über das weitere Vorgehen würde bis Dienstag vorliegen. „Hier bin ich in enger täglicher Abstimmung mit dem Ordnungsamt, obgleich die avisierte Mängelliste noch immer nicht vorliegt“, erklärt sich Holge-Peters.

Die Produktion in Rödelheim wieder neu aufzunehmen, darauf pocht Oliver Mayers Insolvenzberaterin auch weiterhin: „Tatsächlich zeigen die Probleme, in kurzer Zeit Kapazitäten in und um Frankfurt am Main zu finden, um die entsprechend benötigten Mengen an Backwaren in der benötigten Qualität zu liefern, dass es absolut sinnvoll ist, am Plan der Wiederaufnahme der Produktion nach Beseitigung sämtlicher Mängel festzuhalten. Dies spiegelt sich auch im Bild der bestehenden Interessenten.“

Oliver Mayer, der persönlich keine Interviews mehr geben wolle, äußerte sich der FAZ gegenüber pessimistisch bezüglich der Zukunft seiner Bäckerei-Kette, wenngleich er zu verlauten gab, dass die Bäckerei Mayer nicht seine letzte gewesen sein werde.