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Foto: vak
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Auf Stühlen sitzt es sich besser

Stadt entsorgt erneut Gudes-Mobiliar

In der Nacht zum Donnerstag wurde das Mobiliar am Gudes erneut vom Ordnungsamt entfernt. Für die Stadt sind die Möbel Sperrmüll. Mit einer Unterschriftenaktion setzt sich eine Anwohnerin für Sitzmöglichkeiten am Matthias-Beltz-Platz ein.
Von Mittwoch auf Donnerstag holten die Frankfurter Entsorgungs- und Servicebetriebe erneut das Mobiliar am Gudes ab. Zuletzt hatte die Stadt den Matthias-Beltz-Platz Anfang Mai leer räumen lassen. „Dieses Mal haben sie sogar den Strandkorb mitgenommen“, sagt Florian Abel, der das Wasserhäuschen zusammen mit Felix Wegener betreibt.

Den Betreibern des Wasserhäuschens selbst ist es nicht erlaubt, Sitzmöglichkeit aufzustellen, da ihnen die Ausschanklizenz fehlt. Stühle, Strandkorb und Co. wurden von Gästen auf den Platz mitgebracht. Die wenigsten Anwohner im Nordend haben einen Balkon oder eine Terrasse, weiß Nachbarin Stefanie Grohs. Mit den Sitzmöbeln wollen die Anwohner den Platz nutzbar machen, damit hier das tägliche Leben stattfinden kann.

„Das Ordnungsamt hatte angekündigt, dass sie die Möbel wieder abholen würden“, sagt Grohs. „Ein Nachbar hat gesehen, wie der Strandkorb von den Beamten brutal zertrümmert wurde.“ Für die Künstlerin ist das wahllose Wegwerfen von Möbelstücken keine Alternative. Deswegen versucht sie nun auf offiziellem Wege zu erreichen, dass die Möbel dort stehen bleiben dürfen oder alternative Sitzmöglichkeiten installiert werden.

Grohs hat sich mit einem offiziellen Schreiben als „Anwohnerin und regelmäßige Besucherin des Matthias-Beltz-Platzes im Nordend“ sowohl an das Ordnungsamt, als auch an Ortsvorsteherin Karin Guder gewendet. Ralph Rohr von der Stabstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Ordnungsamtes hat Grohs' Anfrage an das „Dezernat VI – Verkehr von Stadtrat Majer weitergeleitet. „Dort liegt die Zuständigkeit für die Ausgestaltung öffentlicher Plätze und auch für Sondernutzungen des öffentlichen Raumes“, heißt es von Seiten des Ordnungsamts.

Außerdem hat Grohs Unterschriftenlisten vorbereitet und sie am Gudes ausgelegt. „Nach einem Tag sind die ersten Listen schon voll.“ Bis zum nächsten Treffen des Ortsbeirates will Grohs aber noch weiter Unterschriften sammeln und sie dann Mitte Juli vorlegen. „Ich hoffe sehr, dass die Stadt eine dauerhafte Lösung schafft und mehr Sitzmöglichkeiten zur Verfügung stellt.“ Immerhin habe die Stadt viel Geld in die Neugestaltung des Matthias-Beltz-Platzes gesteckt, da wäre es schade, wenn die Menschen nicht richtig sitzen können.

Florian Abel vom Gudes freut sich über die rege Beteiligung der Anwohner. Am 1. Juli habe eine andere Anwohnerin ein „Sit-in“ unter dem Motto „Wir sind zu alt, um auf dem Boden zu sitzen“ geplant. „Die Initiative kommt witziger Weise von einer Bekannten von Matthias Beltz“, sagt Abel. Das Sit-in soll um 17 Uhr beginnen.
 
10. Juni 2016, 16.15 Uhr
vak
 
 
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