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Foto: ©Lea Lüdemann
Foto: ©Lea Lüdemann

Neues Pop-up-Konzept in Bornheim

Chairs goes Thai

Heute startet das Chairs in Bornheim ein neues Pop-up-Konzept: Chairs Phad Thai. Auf der Karte stehen Klassiker der thailändischen Küche, zubereitet aus regionalen Produkten. Dazu gibt es eine Auswahl korrespondierender Weine.
An Normalbetrieb ist in der Gastronomie noch immer nicht zu denken. Für Dennis Aukili, Inhaber und Küchenchef des Chairs in Bornheim, ist das kein Grund, die Füße still zu halten. Nachdem Aukili und sein Team Ende Januar ihr Chairs-Pop-up-Shop-Konzept mit selbstgemachtem Ricotta, eingeweckten Speisen, allerlei hausgemachten Pickels, Wein, Backwaren des Tochterunternehmens Mehlwassersalz und vielem mehr eröffneten, folgt nun mit einem Pop-up im Pop-up der nächste Clou. Unter dem Motto „Chairs Phad Thai“ gibt es ab heute zusätzlich zum Shop (Fr-So 11-16 Uhr) jeweils Freitag bis Sonntag von 17 bis 21 Uhr Klassiker der Thailändischen Küche zum Mitnehmen. Alles zubereitet aus regionalen Produkten.




Von der Phad-Thai-Karte die Nummern 1, 2 und 3 ©Lea Lüdemann


Andere Küche, gleiche Philosophie


„Letztes Jahr haben wir bereits ein mexikanisches Pop-up gemacht“, erklärt Aukili. Das habe nicht nur viel Spaß gemacht, sondern sei auch sehr gut angekommen. Schon damals sei klar gewesen, dass das nicht das letzte Mal sein sollte, dass er und sein Team sich eine Auszeit von ihrem gewohnten, vom Gault Millau mit 15 Punkten und zwei Hauben ausgezeichneten Kochstill nehmen. Zumindest für begrenzte Zeit und ohne dabei von ihrer Küchenphilosophie abzuweichen, in der die Konzentration auf wenige, dafür hochwertige Produkte von regionalen Produzenten den Ton angibt. Das gilt auch für das neue Thai-Pop-up.

„Wir versuchen so nah wie möglich am thailändischen Original zu kochen und verwenden dabei fast ausschließlich Zutaten aus der Region“, versichert Aukili. Die verarbeiteten Hühner kommen vom Hof Ochsenschläger im Landkreis Bergstraße, die Rinder und Schweine vom Vogelsberg, das verwendete Gemüse vom Permakulturhof Sehl bei Allendorf und die Kräuter aus Oberrad. Selbst die Saucen und Gewürzpasten sind aus eigener Herstellung. Die für die thailändische Küche typische Fischsauce wurden etwa aus den Karkassen der Forellen und Saiblinge gewonnen, die Aukili im Chairs-Pop-up-Shop als Räucherfilets verkauft. „Das Fermentieren dauert acht bis neun Wochen. Dadurch haben wir den authentischen Geschmack fermentierter Fischsauce, aber es ist trotzallem regional.“ Bei der grünen Curry-Paste ist das ähnlich. „Die haben wir mit Kräutern aus Oberrad und regional angebauten Gewürzen von Anja Rappelt hier aus Frankfurt angesetzt.“




Grünes Curry à la Chairs ©Lea Lüdemann

Hessische Papaya?

Die Speisekarte umfasst zehn Gerichte und ein Dessert – veganes Spaghettieis mit hessischen Erdbeeren, Thaibasilikum, Ingwer und grünem Pfeffer. Neben Klassikern wie Laab, eine Art thailändisches Rindertatar, und Chiag Mai mit Huhn gibt es auch eine Auswahl an vegetarischen und veganen Gerichten wie Morning Glory mit wildem Brokkoli, Spinat und hausgemachter Shiitake-Soja-Sauce.

Spannend klingt auch Aukilis Interpretation von Som Tam, einem gewöhnlich höllisch scharfem Salat von grüner Papaya, denn genau: Es gibt keine regionale Papaya in Hessen. Das weiß auch Aukili und lacht: „Wir haben überlegt und probiert, wie wir diese Frische, Säure und Konsistenz ersetzen können und sind schließlich auf Rhabarber gekommen, den wir dann zusammen mit den anderen Zutaten und unserer eigenen Fischsauce anmachen.“




Gebackene Tigerforelle und veganes Thai Spaghettieis ©Lea Lüdemann

Wein statt Bier, das...

Wer bei scharfen Thai-Gerichten an eiskaltes Singha oder Chang oder auch klirrend süßen Eistee denkt, liegt an sich nicht falsch. Aber Aukili weiß: Es geht auch anders. „Ergänzend zu unserem Weinangebot im Pop-up-Shop, haben wir passend zu den Thai-Gerichten eine spezielle Weinkarte zusammengestellt.“ Darauf befinden sich ausschließlich fruchtige Rieslinge aus Rheinhessen und der Pfalz, von der Mosel und ein bisschen etwas von der Nahe. „Die Idee dahinter ist“, erklärt Christian Totzek, Sommelier und Restaurantleiter im Chairs, „dass die Schärfe, die die thailändische Küche mit sich bringt, wunderbar mit der Fruchtsüße von feinherb ausgebauten Reislingen harmoniert. Gleichzeitig fängt die Süße die Schärfe ein bisschen ab.“

Wie lange es das Chairs Phad Thai geben wird sei noch ungewiss. Das hänge davon ab, wann das Chairs wieder in den Normalbetrieb zurückkehren kann. In diesem Sinne: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben!

Chairs Phad Thai, Bornheim, Gronauer Straße 1, 069/48446922, Fr-So 17-1 Uhr, Mo-Do Ruhetage




Fruchtige Rieslinge zu scharfen Thai-Klassikern ©Lea Lüdemann
 
7. Mai 2021, 08.38 Uhr
Sebastian Schellhaas
 
 
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