Vom Markt im Hof auf die Schweizer Straße

Lúa Cuisine eröffnet in Sachsenhausen

Der Vietnam-Boom nimmt kein Ende: Anfang März eröffnet die Lúa Cuisine in Sachsenhausen. Hier wird gehobene vietnamesische Küche, kein Streetfood, angeboten.

Thai Binh Nguyen betreibt seit fast vier Jahren den Stand Glücksrolle im Markt im Hof. Dort bietet er vietnamesisches Streetfood an: einfache, schnelle und frische Varianten der vietnamesischen Küche wie Frühlingsrollen oder die klassische Phở-Suppe sowie gebratene Glasnudeln. Der Stand selbst habe bereits viele Stammgäste, erzählt Thomas Oberfeld, der mitverantwortlich für Nguyens neues Projekt ist. Zusammen mit Geschäftspartner Tam Nguyen plant Thai Binh, Anfang März ein vietnamesisches Restaurant zu eröffnen. Den Stammgästen dürfte ein Besuch der Lúa Cuisine auf der Schweizer Straße sicher auch einen Besuch wert sein.

„Die Lúa Cuisine wird hochwertige, authentische vietnamesische Küche, vorwiegend Spezialitäten aus Südvietnam und Saigon in gemütlicher, wohnlicher Atmosphäre bieten“, verspricht Oberfeld. Aber was macht die südvietnamesische Küche aus? „Im Süden werden gebratene Frühlingsrollen in ein Salatblatt mit Kräutern gewickelt und die Phở-Suppe aus Saigon ist würziger und hat mehr frische Kräuter“, erklärt Oberfeld. Thai Binh Nguyen gedenkt, das Streetfood seinem Stand, den er weiterhin betreiben wird, zu überlassen. Das Konzept der Lúa Cusine soll keinem Imbiss gleichen: „Es ist als vollwertiges Restaurant ausgelegt. Selbstverständlich werden aber alle Gerichte auch zum Mitnehmen angeboten“, erklärt Oberfeld. Für die Küche zuständig ist Tam Nguyen.

Foto: Lúa Cuisine

Geplant ist eine kleine Karte mit festen Gerichten, auch veganen Speisen, eine wechselnde Wochenkarte sowie saisonale Mittagsmenüs. Abgerundet wird das Speisenangebot durch typisch vietnamesische Desserts und hausgemachte Limonaden. Neben den bekannten Klassikern möchten die Nguyens dem Frankfurter Publikum auch bisher eher unbekannte Gerichte wie etwa im Tontopf geschmorte Speisen, nahe bringen. Dabei werden auch Varianten, die Fleisch und Meeresfrüchte enthalten, angeboten. Wichtig ist den Betreibern, dass das Essen mit subtilen Kombinationen von Gewürzen und frischen Kräutern überzeugt – keine scharfen, überwürzten Gerichte. „Die Gäste verfeinern das Essen je nach Geschmack selbst am Tisch mit Chilli, Salz, Pfeffer, Limetten und hausgemachten Saucen“, sagt Oberfeld. Ein wichtiger Faktor in der vietnamesischen Esskultur sind Speisen, die speziell zum Teilen in der Gemeinschaft ausgerichtet sind: das Einrollen von auf dem Tisch bereitgestellten Zutaten wie Kräuter, Salatblätter, Reisnudeln, Gemüsestreifen oder ein ganzer gegrillter Fisch, der selbst zerlegt wird. „Auch das werden Gäste auf unserer Wochenkarte finden“, sagt Oberfeld enthusiastisch.

Vietnam-Kitsch und klischeehafte Einrichtungsgegenstände suche man in der Lúa Cuisine, die drei Räume bietet, vergebens: Das Interieur besticht durch den „Holzboden und den Thekenbereich aus massiver Eiche, sandfarbene Wände mit Sisal-Tapeten und kühles Petrolblau als Farbakzent“, so Oberfeld. Im Sommer werde den Gästen eine Terrasse mit „begrünter Oase“ geboten.