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Foto: Jolan Wathelet/Unsplash
Foto: Jolan Wathelet/Unsplash

Kochen nach koreanischem Kalender

Kunstgalerie und koreanische Köstlichkeiten – Mi macht wieder auf

Bei Mi werden Gemälde ausgestellt und koreanische Spezialitäten serviert. Vor drei Monaten war Schluss, jetzt können sich Stammkunden wieder auf dieses besondere Restaurant freuen.
„Ich dachte, ich wäre ein Geheimtipp“, sagt Ho-Jeong Reinbacher als erstes, nachdem sie JOURNAL FRANKFURT hört. Bei Mi wartet niemand auf Presseanfragen und das muss man auch nicht. „Mir reichen auch Stammkunden“, lacht sie. Am Herzen liegen der Inhaberin von Mi – Kunstgalerie und koreanische Köstlichkeiten – in erster Linie die Gemälde, die in ihrer Galerie mit angeschlossenem Restaurant hängen. Diese stammen von ihrem Schwiegervater Bruno Reinbacher, der 1993 verstarb, und dem Ho-Jeong Reinbacher und ihr Mann immer wieder rieten seine Gemälde auszustellen. Was zu seinen Lebzeiten nicht mehr zu Stande kam, machte Ho-Jeong Reinbacher 2015 wahr. Aber eine Galerie für die Gemälde alleine war finanziell nicht möglich. Deshalb eröffnete sie Mi auf der Nettelbeckstraße in Wiesbaden und brachte die Kunst und ihr Können für die Zubereitung traditioneller koreanischer Gerichte zusammen. „Ich wollte nie nur ein Restaurant eröffnen“, sagt Ho-Jeong Reinbacher „es ging immer um die Gemälde.“ 22 Jahre lang verdiente sie ihr Geld als Tanzlehrerin für koreanische Tänze an der Helene-Lange-Schule in Wiesbaden. Köchin hat sie nie gelernt.

Wegen der Anmeldung von Eigenbedarf seitens des Vermieters musste Mi im vergangenen Oktober die Nettelbeckstraße 21 verlassen. Die Stammkundschaft half bei der Suche nach einem neuen Standort für das Mi und wurde schließlich gemeinsam fündig. Das Geschäft in der Goebenstraße 20 ist nun um einiges größer als das vorherige, insgesamt finden 20 Gäste in zwei verschiedenen Räumen Platz. Ho-Jeong Reinbacher möchte dort in Zukunft auch Gemälde von anderen, beispielsweise koreanischen Künstlern ausstellen. Anfragen bekäme sie jedenfalls genug.

Was man bei einem Besuch im Mi vergeblich suchen wird, ist eine feste Speisekarte. Ho-Jeong Reinbacher kocht nach Saison und mit den Sachen, die sie auf dem Wochenmarkt findet. Zudem richtet sie ihre Gerichte nach koreanischen Festen und Feiertagen aus. Anfang Februar steht das koreanische Neujahr an, dann gibt es Suppe mit einer Gnocchi-ähnlichen Einlage. „Die muss gegessen werden, damit man ein Jahr älter wird“, sagt Ho-Jeong Reinbacher. Zwei Wochen später folgt der Vollmondtag. Das heißt kein Fleisch, Reis aus fünf verschiedenen Getreidesorten und mindestens neun getrocknete Arten von Gemüse. Außerdem viele Nüsse, „wie in Deutschland an Weihnachten“, fügt sie hinzu.

Die Eröffnung für den neuen Standort war eigentlich für den 20. Januar geplant, die Stammkunden drängelten allerdings schon und so eröffnete Mi inoffiziell schon am vergangenen Mittwoch. Bis zur großen Eröffnungsfeier mit Musik und koreanischem Fingerfood mussten sich die Gäste dennoch bis Sonntag gedulden.


Wohnzimmer-Atmosphäre im Mi. Quelle: Ho-Jeong Reinbacher


Mi, Wiesbaden, Goebenstr. 20, Mi-Sa 12-14 Uhr und 18-20 Uhr, Tel. 0611/18199958
 
21. Januar 2019, 12.30 Uhr
Johanna Wendel
 
 
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