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Foto: Lammershof by Schwarz
Foto: Lammershof by Schwarz

Geschäftsaufgabe nach Michelin-Stern

Lammershof schließt zum Jahreswechsel

Traurige Nachricht für den Odenwald: Nach einem überaus erfolgreichen Jahr, das zuletzt mit einem Michelin-Stern gekrönt wurde, schließt Manfred Schwarz schon wieder das beste Restaurant der Region.
„Es geht so einfach nicht mehr weiter. Ich arbeite seit einem Jahr auf einer Baustelle“, klagt Manfred Schwarz. Vor einem Jahr ist der ehemalige Leibkoch von Kanzler Helmut Kohl in den Odenwald gezogen. Abseits aller Verkehrswege, zwischen Birkenau und Löhrbach, ist es ihm gelungen, in kürzester Zeit Spitzengastronomie zu etablieren. In RHEIN-MAIN GEHT AUS! 2017 kürten wir ihn nicht nur zum besten Koch des Odenwaldes, sondern auch zu einem der besten im gesamten Rhein-Main-Gebiet. Es folgten 15 Punkte im Gault Millau und letzte Woche der Michelin-Stern. Trotzdem wirft Schwarz nun das Handtuch. „Mit den Auszeichnungen sind leider auch die Ansprüche des Pächters gestiegen und wir haben uns am Ende auf keine Pachtlösung einigen können“, bekennt Schwarz leicht resigniert. Gleichzeitig hätten sich die Umbauten des alten Bauernhofs zum Spitzenrestaurant länger hingezogen, als gedacht.

Am 4. Januar endet also Schwarz' Amtszeit auf dem Lammershof. „Alle rufen jetzt hier an und versuchen, noch mal einen Platz zu bekommen“, berichtet der Sternekoch. „Der Michelin-Stern war natürlich gute Werbung, wir sind bis Silvester völlig ausgebucht.“ Traditionell zeichnet der Guide Michelin nicht Köche, sondern Restaurants mit den begehrten Sternen aus. Damit bleibt der Stern erstmal im Odenwald, Schwarz hat jedoch Zweifel, ob sich jemand findet, der diesen Stern im kommenden Jahr verteidigen könnte. „Der Pächter sucht jetzt natürlich händeringend jemand neues. Das ist aber nicht leicht, die Hürde liegt jetzt hoch und nicht zuletzt ist das Restaurant doch weit vom Schuss.“

Den Kochlöffel an den Nagel hängen möchte der leidenschaftliche Koch natürlich noch nicht. „Ich habe immer schön für andere etwas aufgebaut. Damit ist jetzt Schluss.“ Den Pfälzer zieht es zurück in die Pfalz. In Kirchheim an der Weinstraße hat er ein Lokal gekauft, das gerade noch renoviert wird. „Ab jetzt arbeite ich für mich“, freut er sich und verspricht verfeinerte, regionale Küche auf hohem Niveau. „Leidenschaftlich und kreativ soll es werden, aber nicht nur Gänseleber, Hummer und Trüffel. Gerade die letzte Verleihung der Michelin-Sterne hat gezeigt, dass es auch eine Spitzengastronomie abseits der Edelprodukte gibt.“ Man darf gespannt sein – vielleicht lohnt sich dann ja auch die Fahrt in die Pfalz. Es bleibt also spannend!
 
5. Dezember 2016, 14.06 Uhr
jps
 
 
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