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Foto: Bunca
Foto: Bunca

Café Bunca in der City

Der Kaffeebotschafter

Samson Habtom übte sein Handwerk an einer Siebträgermaschine im Wohnzimmer. Heute zeigt er Kaffeeinteressierten alles über Latte-Art, tourt mit seiner mobilen Catering-Station von A nach B oder steht hinter dem Tresen seines neuen Cafés.
Vor rund vier Jahren kaufte sich Samson Habtom sein erstes Buch über Kaffee, dann beobachtete er Kaffee- und Latte-Art-Meisterschaften, besuchte Seminare an der Berlin School of Coffee und kaufte sich schließlich seine erste Siebträgermaschine. Aus Platzgründen stand diese im Wohnzimmer. „Es war ein kostspieliges Hobby“, sagt Habtom. Um mehr Praxiserfahrung zu sammeln, arbeitete er ein Jahr im Café von Hoppenworth & Ploch auf dem Uni Campus im Westend.

Ein eigenes Café zu eröffnen, das hatte er schon lange geplant. Doch es fehlte an den passenden Räumen. Die Lage spielte für Habtom eine große Rolle. „Ich wollte so viele Leute wie möglich erreichen und nicht nur ein bestimmtes Klientel bedienen“, sagt er. Deswegen bevorzugte er die Innenstadt und das Bahnhofsviertel. Um mehr Kontakte zu knüpfen, gründete er vor zwei Jahren sein mobiles Kaffee-Catering, mit dem er für große Unternehmen wie Mercedes, auf kleineren Fashion-Events sowie Privatveranstaltungen arbeitete. Zu seinen Vorstellungen passte das Objekt auf der Kirchnerstraße nahe dem Commerzbank Tower. „Das Café wird jedoch erstmal ein Pop-up-Store sein“, sagt er: „Der Vertrag läuft Ende nächsten Jahres aus.“ Ob er längerfristig in den Räumen bleiben darf oder ob der Vermieter die Räume des ehemaligen Flammbelle selbst beziehen wird, soll Anfang 2016 geklärt werden.

In seinem Café verfolgt Habtom die Philosophie des „Third-Wave-Coffee“. Dieser Begriff ist in den 90er Jahren in den USA entstanden und steht für eine Bewegung, die großen Wert darauf legt, wie und unter welchen Bedingungen Kaffee angebaut, geröstet und zubereitet wird. Die Kaffeemacher, die sich in Frankfurt mit „Third-Wave-Coffee“ und hellen Röstmethoden beschäftigen, sind beinahe an einer Hand abzählbar.
Den Namen „Bunca“ hat Habtom aus dem Eritreischen abgeleitet. „Es heißt soviel wie ‚Bitteschön, dein Kaffee‘“, sagt der Inhaber. Diese Höflichkeitsform würden Kellner sagen, wenn sie dem Gast Kaffee servieren. Habtom stammt selbst aus Eritrea. Dort sei die Kaffeekultur extrem ausgeprägt, sagt er.

Wie ein Kaffee schmeckt, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Der Kaffeemaschine, den Bohnen und dem Mensch hinter der Maschine. Hierfür soll auch das Logo stehen – ein Männchen mit einer Siebträgerkrawatte. Im Bunca werden ausschließlich helle Röstungen verwendet. Umso heller die Bohne, desto saurer ist der Kaffee. In ihrem Café wollen sie die Gäste an helle Kaffeeröstungen heran führen. Deshalb achten sie darauf, dass die Bohnen nicht zu sauer sind, sondern eher eine Schokoladennote haben. Besonders stolz ist Habtom auf den hausgemachten Sirup. Vergleichbar sei er mit Chai-Sirup, obwohl kein Chai-Tea drin sei. Verwendet werden nur natürliche Zutaten wie Kardamom, Zimt oder Nelken.

Das mobile Barista-Catering hat Habtom erstmal auf Eis gelegt: „Mein kompletter Fokus liegt gerade auf dem Laden.“ Ab Ende Januar oder Anfang Februar will er das Kaffee-Catering wieder anbieten. Außerdem seien auch öffentliche Cuppings und Latte-Art-Schulungen geplant.

Bunca, City, Kirchnerstraße 4, Mo–Fr 8–17 Uhr, Sa 10–16 Uhr (geschlossen vom 24.12.15–04.1.16)
 
31. Dezember 2015, 11.11 Uhr
vak
 
 
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