FRANKFURT & RHEIN MAIN GEHT AUS! 2024
Partner
Foto: Jeanette Pieé
Schön & Selten, Die Besten aus aller Welt
Pirosmani
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, und beim Thema Essen wird das umso deutlicher. Deutsch, italienisch, auch mal türkisch oder indisch, das kennen wir und in entsprechende Lokale zieht es uns immer wieder. Aber halt: Es lohnt sich der Blick über den Tellerrand. Versuchen Sie es mal mit georgisch! Eine spannende, irgendwie auch bekannte, aber doch in vieler Hinsicht andersartige Küche, als wir es vom gängigen gastronomischen Angebot einer multikulturellen und doch so traditionsbewussten Stadt wie Frankfurt gewohnt sind. Gelegenheit dazu gibt das Pirosmani. Benannt nach einem georgischen Maler, begibt man sich hier auf eine kulinarische Reise nach Vorderasien an den Rand des südlichen Kaukasus. Die Küche dort ist von kräftigen Gewürzen und Kräutern wie Koriander und Petersilie, von der Verwendung von Walnüssen und Auberginen, von zahlreichen Schmorgerichten, feinen Nudelgerichten wie gefüllten Khinkali und Brotspezialitäten wie Chatschapuri bestimmt und ist insgesamt eher deftig und fleischlastig. Lange wurde die georgische Küche auch als die Haute Cuisine der sowjetischen Küche bezeichnet. Dabei finden sich Einflüsse und Gemeinsamkeiten mit der persischen, türkischen und russischen Kochkultur. Wir starten mit Pichali, einer beliebten Vorspeise: Spinat und Rote Bete werden mit einer Walnuss-Safran-Mischung vermengt und mit gebratenen Auberginen umwickelt zu einer Rolle verarbeitet. Das Ganze wird mit frischem Koriander und Granatapfelkernen serviert. Die Frische der Zutaten und Kräuter ist grandios. Eine phänomenale Geschmacksorchestrierung auf höchstem Niveau. Der Blick in die Weinkarte lässt staunen. Weine aus Georgien, können die was? Und wie! Wir probieren Saperavi, eine sehr alte Rebsorte, die in der Region Kachetien angebaut wird und tiefdunkle, kräftige Rotweine erzeugt. Der Geschmack erinnert an Beerenfrüchte und Pflaumen, im Hintergrund macht sich etwas Holzeinsatz bemerkbar – ein toller Wein, der guten französischen oder italienischen in nichts nachsteht. Im Hauptgang versuchen wir uns an Tschaqapuli. Dabei handelt es sich um geschmortes Lammfleisch in Weißwein-Estragon-Sud. Das noch am Knochen befindliche Fleisch ist butterzart, und mit fein bittersüßem Anisaroma bildet der Estragon-Sud den richtigen Kontrast. Ein Muss sind die bereits erwähnten Khinkali, hausgemachte Teigtaschen mit würziger Hackfleischfüllung, alternativ auch mit veganer Pilzfüllung. Die an Dumplings erinnernden Taschen sind mit intensiver Brühe gefüllt, in der wiederum ein saftig-würziges Hackfleischbällchen schwimmt. Am besten packt man die Khinkali oben am Knubbel, beißt seitlich ein kleines Loch hinein und trinkt dann zunächst die großartige Brühe, bevor man den köstlichen Rest verspeist. Zum Nachtisch gibt es für uns noch Pelamushi, Traubenpudding mit Walnüssen auf Keksteig serviert, sowie Trubotschki, mit Vanillecreme gefüllten Blätterteigkuchen. Beides ausgezeichnet, aber die Stärke der Küche liegt definitiv bei den hervorragenden Vorspeisen und Hauptgerichten. Nicht zuletzt ist der Service ausgesprochen freundlich, flink und zugewandt, sodass wir insgesamt einen erstklassigen Abend im Pirosmani verbracht haben.
Markus Schaub
Kritik aus dem aktuellen FRANKFURT GEHT AUS! Jetzt bestellen >>
Location Facts
Adresse: Friedberger Anlage 1–3, 60314 Frankfurt am Main Frankfurt - InnenstadtTelefon: 0176/63037531
Fax:
Kreditkarten: VI
Mail: info@pirosmani-restaurant.de
Home: www.pirosmani-restaurant.de
Öffnungszeiten: Mo Ruhetag, Di–Sa 18–24 Uhr, So 12–22 Uhr
Parken:
RMV: Zoo
Küche: Schön & Selten,
Die Besten aus aller Welt